In einem kontinuierlichen Dialog – mündlich sowie in Form eines Denktagebuchs – loten die Philosophin Nadja Germann (Universität Freiburg, Deutschland) und der Literatur- und Kulturwissenschaftler Albert Gouaffo (Universität Dschang, Kamerun) Möglichkeiten eines Auswegs aus der "kolonialen Sackgasse" aus. In regelmäßigen Abständen aufgenommen werden sie dabei von Balz Andrea Alter (Universität Freiburg, Deutschland), einem mit der digitalen Kinematographie arbeitenden Sozialwissenschaftler und Medienphilosophen, der durch die multimediale Begleitung des dialogischen Experiments eine selbstreflexive Brechung und Beobachtung zweiter Ordnung ermöglicht.
Restitution der Würde?
Vor dem Hintergrund des Kolonialismus – von der
gewaltsamen Eroberung fremder Gebiete über das Entwenden vermeintlicher Kunstgegenstände sowie sogenannter menschlicher Überreste bis hin zum Fortbestehen kolonialer Strukturen in der heutigen globalen Ordnung – widmet sich das Projekt der menschlichen Dimension: der Verletzung von Würde und der Frage nach Wiedergutmachung.
Aktuelles zum Projekt
Zum offenen Gespräch und Dialog
treffen sich Albert Gouaffo und Nadja Germann regelmäßig in einem von Balz Andrea Alter speziell dafür entwickelten Setting, dem kinematographischen Labor.
Im Juni und Juli 2024 war Nadja Germann für sechs Wochen in Dschang, Kamerun, um dort den Dialog mit Albert Gouaffo fortzusetzen.
Seit dem 5. November geht es weiter mit der Studioarbeit in Freiburg.
Albert Gouaffo und Nadja Germann reflektieren gemeinsam ihre Zeit in Kamerun und welche neuen Dimensionen sich dadurch eröffnet haben.
Gefördert von der VolkswagenStiftung, entfaltet sich in diesem Projekt über eine Gesamtlaufzeit von 18 Monaten ein fortlaufender Dialog zwischen Nadja Germann und Albert Gouaffo, der auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Zum einen durch die regelmäßigen Treffen während der "Immersion": der Aufenthalte von Albert Gouaffo in Freiburg und von Nadja Germann in Dschang. Zum anderen in Gestalt eines dialogischen Denktagebuchs, an dem die beiden Forscher*innen während ihrer jeweiligen Aufenthalte in schriftlicher Form arbeiten. Und last but not least durch die Arbeit in dem von Balz Andrea Alter konzipierten kinematographischen Reallabor: In einem iterativen Prozess werden die Dialogpartner*innen immer wieder gefilmt, mit früheren Aufnahmen konfrontiert, dabei gleichzeitig wieder gefilmt und so beim Aufdecken "blinder Flecken" und unbewusster Stereotypen der eigenen Wahrnehmung und Weltsicht unterstützt.
Eindrücke von hinter der Kamera während der Dreharbeiten zum Trailer des Projektes.
Ein interdisziplinärer Dialog über Human Remains, Kolonialismus und Menschlichkeit
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